(kunid) Die zunehmende Digitalisierung verschärft das Risiko von Betriebsunterbrechungen und Cyberattacken fordern immer öfter Millionenbeträge, so das Resümee des Allianz Risk Barometers 2020.
Welche Gefahren beschäftigen und bewegen die heimischen Unternehmer? Laut dem aktuellen „Allianz Risk Barometer“ sind dies zuerst Bedrohungen aus dem Internet.
Gleichauf mit dem Cyberrisiko liegt erstmals auch die Gefahr einer Betriebsunterbrechung an der Spitze der Risiken für die Geschäftstätigkeit.
Die Sorge vor rechtlichen Veränderungen im Wirtschaftsumfeld nimmt Platz drei im österreichischen Ranking ein.
Zum ersten Mal unter den Top 10-Bedrohungen für die Wirtschaft findet sich auch der Klimawandel mit seinen möglichen Auswirkungen.
Die Ursachen von Betriebsunterbrechungen
49 % der befragten Wirtschaftsexperten in Österreich sehen Betriebsunterbrechungen als eine der größten Gefahren für Unternehmen an. Die Ursachen reichen von Bränden, Explosionen oder Naturkatastrophen über Ausfälle in digitalen Lieferketten bis hin zu politischer Gewalt.
Ein Brand in einem Rechenzentrum, eine technische Panne oder ein Hacker-Angriff können teure Ausfälle für mehrere Unternehmen gleichzeitig verursachen.
Unternehmen sind außerdem zunehmend den Auswirkungen von Terroranschlägen, Aufständen oder Unruhen ausgesetzt, wie im vergangenen Jahr beispielsweise in Hongkong, Chile, Bolivien, Kolumbien und Frankreich.
Dies führte zu erheblichen Sachschäden und Umsatzverlusten, da Geschäfte monatelang geschlossen waren, Kunden und Touristen fernblieben oder Angestellte aus Sicherheitsgründen nicht an ihren Arbeitsplatz kamen.
Cyberattacken als Top-Risiko
Als weltweites Top-Risiko für Unternehmen aller Branchen und jeder Größenordnung gelten mittlerweile Cyber-Vorfälle.
Firmen sehen sich mit immer gewaltigeren Datenskandalen, Cybererpressung und Spoofing (Identitätstäuschung) konfrontiert. Hinzu kommen erhebliche Strafzahlungen aufgrund strengerer Datenschutzbestimmungen sowie Schadenersatzklagen.
Ein großer Datendiebstahl – mit mehr als einer Million Datensätze – kostet heute durchschnittlich 42 Millionen Dollar, und damit um 8 % mehr als im Vorjahr.
Cyberattacken verursachen immer größere Schäden, die Erpressungsforderungen steigen. Vor fünf Jahren ging es um einige zehntausend Euro, heute fordern Cyberkriminelle immer öfter Millionenbeträge.
Klimawandel schafft zusätzliche Risiken
Neben den Cybergefahren wird der Klimawandel zur großen Herausforderung für Unternehmen im neuen Jahrzehnt: Wenn sich Unternehmer nicht ausreichend mit Cyber- und Klimarisiken beschäftigen, kann dies die operative Leistung, die Finanzergebnisse und die Reputation ihrer Unternehmen maßgeblich beeinträchtigen.
Immerhin steigt das Bewusstsein für die Klimabedrohung in den Unternehmen. 12 % der hierzulande befragten Experten zählen den Klimawandel bereits zu den drei größten Risiken für die Wirtschaft.
Befürchtet werden vor allem Sachschäden infolge längerer Dürrephasen, heftiger Stürme und massiver Überschwemmungen. Gefährdet sind Fabriken ebenso wie weltweite Transport- und Lieferketten sowie Energienetzwerke.
Werden seitens eines Unternehmens keine Maßnahmen für eine klimafreundliche Ausrichtung des Geschäfts ergriffen, ist künftig mit regulatorischen Eingriffen, aber auch mit entsprechenden Reaktionen von Kunden, Aktionären und Geschäftspartnern zu rechnen. In diesem Sinne: Sorgen Sie als Unternehmer vor! Besprechen Sie sich auch mit Ihrem Berater.