(kunid) Nach einer über zehn Jahre andauernden Börsenparty haben panikartige Verkäufe den Österreichischen Aktienindex (ATX) zuletzt massiv nach unten gedrückt, und auch international gingen die großen Indizes auf Talfahrt. Der Verband Financial Planners hat sich Gedanken gemacht, wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren.
Das Herdenverhalten von Investoren ist eine der größten Gefahren einer jeden Krise. Die Auswirkungen zeigen sich in Form von Börsen-Sinkflüge. Wie können Anleger also jetzt ihr Geld sichern?
Investieren beinhaltet mehr als nur Aktienanlagen
Die Corona-Krise betrifft vor allem die Aktienmärkte. Aktien sind eine Anlageform mit größeren Schwankungen nach oben und unten. „Wichtig ist in Zeiten wie diesen, einen kühlen Kopf zu bewahren und keine Panikverkäufe zu Tiefstständen zu tätigen, sondern den Finanzexperten zu vertrauen“, so Eva-Maria Weidl vom Verband Financial Planners.
Gute Anleger planen mit dem Blick aufs Ganze. Ein breit gestreutes Vermögen beinhaltet neben Aktien und Anleihen beispielsweise auch Immobilien und Versicherungsleistungen.
Über kurz oder lang werden wieder rationale Überlegungen eine entscheidende Rolle spielen. Trotz des unstreitigen Rückgangs der Wirtschaftsleistung bleibt dieser wahrscheinlich nur vorübergehend und auf Dauer werden wieder starke Unternehmen über die Wirtschaft sowie den Anlageerfolg entscheiden.
Anleger weitgehend entspannt
In jedem Fall ist es bei Aktien-Investments wesentlich, einen langfristigen Anlagehorizont zu verfolgen. Dann ist man auch von Ereignissen wie Corona weniger betroffen.
Für einen Investor, der auf zehn oder 15 Jahre Geld anlegt, wirkt sich die Entwicklung vom Frühjahr 2020 wahrscheinlich nur marginal aus, vor allem wenn man monatlich anspart.
Solange keine wirtschaftlichen und politischen Systeme umgekrempelt werden, ist Corona zwar eine ernste Krise – auf die die Börsen reagieren – aber kein strukturelles Problem, so der Verband Financial Planners.
„Die Füße jetzt stillhalten“
Insbesondere rational denkende Anleger mit Liquiditätsbeständen könnten sich die Situation zunutze machen und die Gelegenheit für günstige Zukäufe nutzen.
Die Empfehlung der Experten ist es, nicht die gesamte Liquidität in einem Brocken in den Markt zu werfen, sondern häppchenweise zu verteilen.
Anleger sollten gemeinsam mit ihrem Berater ruhig und besonnen die persönlichen Veranlagungsstrategien verfolgen, gegebenenfalls überprüfen und die gefallenen Kurse selektiv für mögliche Zukäufe nutzen. Denn bei einer strategischen Veranlagung ist die Zeitspanne und weniger der Zeitpunkt entscheidend.
Zudem sollten sich die Verbraucher die aktuell schwierige Situation zum Anlass nehmen, um einen „Finanz-Check“ zu machen. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich nämlich, wie stabil die eigenen Finanzanlagen sind.
Liste machen
Machen Sie eine Liste – Ihr Haus, andere vermietete Immobilien, Versicherungs- und Pensionsleistungen, Wertpapiere und so weiter – und überprüfen Sie, wo Sie wirklich verloren haben, aktuell und über die letzten Jahre.
Sie werden sehen, dass die Verluste in den seltensten Fällen vermögensbedrohend sind.