(kunid) Immer mehr sorgen wir uns nicht nur um unsere Gesundheit, sondern auch um die Folgen der Krise für das eigene Bankkonto. Gerade jetzt gilt es, die eigenen Finanzen für diese herausfordernde Zeit zu rüsten.
In diesen wirtschaftlich turbulenten Zeiten ist es ganz wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und falls notwendig professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Obwohl Finanzberatung nun größtenteils virtuell stattfindet, bleibt die Qualität auf demselben Niveau bestehen.
Ein guter Berater sorgt dafür, dass man sich auch in einer Krise gut beraten und sicher fühlt, erklärt der Österreichische Verband Financial Planners.
Empfohlen wird, sich an ganz bestimmten Grundlagen der privaten Finanzplanung zu halten.
Im Folgenden sind die vier Schritte aufgezählt, wie man die persönlichen Finanzen sicher durch die Turbulenzen navigiert.
Ist-Situation erheben
Unabhängig davon, ob man sich derzeit in wirtschaftlicher Sicherheit wiegt oder nicht, empfiehlt es sich, die aktuelle Situation zum Anlass zu nehmen, um einen Check zu machen.
Da aus heutiger Sicht weder das Ausmaß noch die Dauer der Krise absehbar sind, sollte zuallererst die persönliche Liquiditätssituation erhoben werden.
Stellen Sie sich einfach folgende Fragen – und halten Sie Ihre Antworten auch fest: Welchen Einfluss hat die Krise auf mein Einkommen? Mit welchen Zahlungseingängen kann gerechnet werden und welche fallen wahrscheinlich aus? Welche Ausgaben lassen sich kurzfristig reduzieren oder verschieben? Wie hoch sind die finanziellen Reserven?
In Szenarien denken
Im zweiten Schritt ist es ratsam, auf Basis der Antworten aus dem ersten Teil unterschiedliche Szenarien zu erstellen sowie deren Folgen für den Cashflow durchzurechnen.
Den Ausgangspunkt bildet dabei das Worst-Case-Szenario: Wie lange reichen die Geld-Reserven, wenn die Einnahmen ab sofort gänzlich wegfallen, die Ausgaben aber normal weiterlaufen?
Kurzfristige Szenario-Planungen beinhalten unterschiedliche Parameter, die laufende Anpassung an den aktuellsten Informationsstand sollte nicht verabsäumt werden. Speziell für alle, deren Existenzgrundlage aufgrund des Lock Downs über Nacht weggebrochen ist, bedarf es einer raschen Lösung.
Es gibt zwar staatliche Unterstützungsmaßnahmen, aber wie viel das genau ist und für wie lange diese gelten, ist noch unklar. Deshalb ist es ratsam, kurzfristig zu planen und Berechnungen laufend dem neuesten Informationsstand anzupassen.
Neue Finanzierungsquellen erschließen
Wenn die Liquiditätssituation klar ist und der eigene Cash-Bedarf in etwa eingeschätzt werden kann, geht es im nächsten Schritt darum, neue externe Quellen zu erschließen.
Dazu gehören neben Bank- und Kapitalmarktfinanzierungen vor allem das 38 Milliarden schwere Hilfspaket der österreichischen Regierung.
Informieren Sie sich bei den entsprechenden Stellen, wie etwa der Wirtschaftskammer, dem Arbeitsmarktservice und dem Austria Wirtschaftsservice über staatliche Unterstützungsmöglichkeiten und berücksichtigen Sie diese Erkenntnisse dann in Ihrer persönlichen Rechnung.
Ein an die aktuelle Situation angepasster Finanzplan erhöht die Chance auf eine schnelle und unbürokratische Darlehensstundung bei Ihrer Bank. Um den aufgrund der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Kunden unter die Arme zu greifen, bieten Banken vermehrt an, Zahlungen auszusetzen und zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.
Anlagechancen schrittweise nutzen
Sollte die Corona-Krise keine negativen Auswirkungen auf die persönliche Einkommens- und Liquiditätssituation haben, so bietet sie auch Chancen für risikobewusste Wertpapieranleger.
Alle wesentlichen Aktienindizes sind in den letzten Wochen um mehr als 20 % gefallen. Analysten gehen von einer kurzfristigen Delle und einer Markterholung im Zuge der nächsten Monate aus.
Viele Aktien gibt es aktuell zum Schnäppchenpreis. Jetzt einzusteigen ist allerdings nur dann empfehlenswert, wenn ausreichend Liquiditätsreserven bestehen, sodass eine langfristige Anlagestrategie über einen Horizont von mindestens fünf Jahren verfolgt werden kann. In diesem Fall sollte man schrittweise, beispielsweise in Form eines Fonds-Sparplans, vorgehen, und nur jenes Kapital einsetzen, das man auch für längere Zeit entbehren kann.
Wie auch immer: Kommen Sie gesund durch diese Zeit und wenden Sie sich an Ihren Berater, der Sie auch fernmündlich bzw. elektronisch bestens berät.