(kunid) Im Vorjahr wurden in Österreich 4,73 Millionen Krankenstandsfälle gezählt. Pro erwerbstätiger Person fielen im Schnitt 13,1 Krankenstandstage an. Häufigste Ursache waren mit einem Anteil von mehr als einem Drittel Krankheiten des Atmungssystems.
Wenn es um die Ursachen für Krankenstände geht, werden die aktuellen Daten der Statistik Austria immer mit Spannung erwartet. Die neuen Zahlen sind nun am Tisch.
Demnach wurden vergangenes Jahr in Österreich insgesamt 4,73 Millionen Krankenstandsfälle gezählt. 2,49 Millionen betrafen Männer, 2,25 Millionen Frauen.
Um diese Daten auch richtig verstehen zu können, noch ein Wort zur Systematik: Die Zahlen beziehen sich auf alle 2019 abgeschlossenen, mit Arbeitsunfähigkeit verbundenen, ärztlich bestätigten Krankenstandsfälle von Arbeitnehmern. Nicht einbezogen sind pragmatisierte Bedienstete, Präsenzdiener und Bezieher von Kinderbetreuungsgeld.
Um etwa ein Drittel mehr Krankenstandsfälle als vor zehn Jahren
Blicken wir auf „das große Ganze“: Im Vorjahr hat es um 34,9 % mehr Krankenstandsfälle gegeben als vor zehn Jahren. Zum Teil ist dieser Zuwachs auf die gestiegene Anzahl Erwerbstätiger zurückzuführen. 2015 war die Marke von vier Millionen überschritten worden.
Insgesamt betrug die jährliche Zahl der Krankenstände je 1.000 Erwerbstätigen im Zeitraum zwischen 1990 und 2007 rund 1.100.
Seit dem Jahr 2009 ist die Zahl der Krankenstandsfälle je 1.000 Erwerbstätigen von 1.193 auf 1.367 angestiegen. Das entspricht einem Plus von 14,5 %.
Krankenstandstage pro erwerbstätiger Person
Deutlich verringert hat sich dagegen die durchschnittliche Krankenstandsdauer, in den letzten fünfzig Jahren auf etwa die Hälfte.
Betrug sie 2009 noch 11,0 Tage (alle Kalendertage einschließlich Wochenenden), so waren es 2019 nur noch 9,7 Tage.
Dieser Trend zeigt sich unter Frauen genauso wie unter Männern, wenngleich die Krankenstandsdauer von Frauen tendenziell etwas kürzer ist.
Dennoch, so die Statistik Austria, entfallen auf eine erwerbstätige Frau im Vergleich zu Männern mehr Krankenstandstage (13,8 Tage versus 12,9 Tage), weil Krankenstände unter Frauen häufiger vorkommen (1.428 Fälle auf 1.000 erwerbstätige Frauen, 1.315 Fälle auf 1.000 erwerbstätige Männer).
Krankenstände nach Altersgruppen
Die meisten Krankenstandsfälle (38,0 %) wurden 2019 bei den 20- bis 34-Jährigen registriert, zweitgrößte Gruppe (31,1 %) sind die 35- bis 49-Jährigen, gefolgt von den 50- bis 64-Jährigen (23,0 %).
Auf die Altersgruppe bis 19 Jahre entfielen 7,7 %, auf die Gruppe 65 plus 0,18 %.
Die durchschnittliche Anzahl an Krankenstandstagen pro erwerbstätiger Person war bei den 50- bis 64-Jährigen am höchsten (18,7 Tage), am niedrigsten bei den 20- bis 34-Jährigen (10,9 Tage).
Die häufigsten Ursachen für Krankenstände
Schlüsselt man die 4,735 Millionen Krankenstandsfälle nach Hauptdiagnosen auf, so sind Krankheiten des Atmungssystems die häufigste Ursache. Mehr als jeder dritte Krankenstand (36,5 %) ist darauf zurückzuführen.
An zweiter Stelle stehen „infektiöse und parasitäre Krankheiten“ (16,1 %), an dritter Stelle Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (13,4 %).
Abzuwarten ist, wie sich die Krankenstände in der Corona-Zeit entwickeln. Und bleibt abschließend noch, uns allen eine gute und stabile Gesundheit zu wünschen.