(kunid) Während Experten schon seit Jahren vor den Folgen zunehmender Extremwetterereignisse in ganz Österreich warnen, beurteilen in einer aktuellen repräsentativen Befragung nun auch bereits mehr als 90 % der österreichischen Bevölkerung Naturgefahren als Zukunftsproblem mit hohem Schadenpotenzial.
Konzentrierten sich die Sorgen der österreichischen Bevölkerung im Fünf-Jahres-Vergleich noch auf regionale oder punktuelle Ereignisse und betrafen zumeist Hochwasser oder Überflutungen, rücken nun auch verstärkt Hitzewellen und Dürreperioden in den Bewusstseinsfokus.
Präventionsmaßnahmen werden dennoch nicht oder zu spät getroffen, sind aber besonders wichtig, so die Sicherheitsexperten des österreichischen Versicherungsverbandes VVO und des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit).
Was droht uns im Konkreten?
Zunahme an Extremwetterereignissen
Extreme Wetterphänomene sind schon seit Jahren in Österreich keine Seltenheit mehr. „Naturkatastrophen nehmen in Österreich zu und treffen auf eine eher schlecht vorbereitete Gesellschaft“, so Dr. Othmar Ederer, Vizepräsident VVO.
Die Risiken werden noch immer stark unterschätzt, wobei die Ereignisse der letzten Jahre bestätigen, dass Österreich von Extremwetterereignissen bzw. Naturkatastrophen durchaus nicht verschont bleibt. Gefährdet sind dabei nicht nur einzelne Regionen, sondern alle Bundesländer.
Es handelt sich zudem leider nicht mehr um Jahresphänomene, vielmehr ist hier ein langfristiger Trend in der Zunahme von Extremwetterereignissen klar feststellbar.
Prävention besonders wichtig
Wie die aktuelle KFV-Studie zeigt, sind Hochwasser und Überflutungen die im Jahr 2020 spontan von der österreichischen Bevölkerung am häufigsten genannten Naturgefahren, aber mit abnehmendem Trend.
Waren Hitze- und Dürreperioden bis zum Jahr 2017 noch kein Thema, werden diese nun stärker wahrgenommen. Mehr als 90 % der Bevölkerung sind der Meinung, dass Naturgefahren in Zukunft größere Schäden anrichten werden. Und sogar 85 % aller Befragten möchten aktiv Maßnahmen setzen, um sich vor Schäden zu schützen.
Aber: „Geht man hier in die Tiefe, sieht man schnell, dass konkrete Maßnahmen nur selten getroffen werden: Nur die Hälfte der Befragten reagiert aufgrund einer akuten Unwetterwarnung und ergreift Schutzmaßnahmen“, erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV.
Sensibilisierung der Bevölkerung
„Unsere Studien zeigen, dass die Sensibilisierung der Bevölkerung im Allgemeinen zugenommen hat. Doch ziehen immer noch wenige anhand bereitgestellter Informationen die richtigen Schlüsse im Sinne der Vorsorge“, so Thann weiter.
Über aktuelle Unwetterwarnungen informieren sich die Befragten überwiegend im Internet, gefolgt von TV und Radio.
Eine eigene Wetter-App nutzen bereits 43 % der Befragten. Besonders oft werden Vorkehrungen gegen Sturmschäden getroffen, gefolgt von Gewitter und Hagel.
Einige Sicherheitstipps für den Ernstfall
Mit gezielten Vorkehrungen soll sichergestellt werden, dass im Falle einer Naturkatastrophe die Grundversorgung der Hausbewohner für mindestens zehn Tage gewährleistet ist.
Vorausschauend
• Informationen über die Gefahrenstufe des Wohngebietes einholen
• wichtige Dokumente in einer Mappe verwahren
• wichtige Telefonnummern auch handschriftlich notieren
Vorbereiten
• Notgepäck
• Reparaturwerkzeug
• Alternativen zu Strom: Gas-Kocher, Batterieradio, Notbeleuchtung
• warme Decken/Schlafsack
Vorräte anlegen (Angaben pro Person/Tag)
• mindestens 2,5 Liter reines Trinkwasser
• 1 kg Lebensmittel (Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette)
• trocken, kühl, dunkel und frostsicher lagern
• Vorräte bedarfsorientiert ergänzen (z.B. Säuglinge, Kleinkinder, Diabetiker, etc.)
• Brennmaterial
• Hausapotheke
Richtig reagieren bei einem Zivilschutzalarm
• Dauerton 3 Minuten = Warnung
• Radio/TV einschalten, Nachbarn informieren, im Haus Schutz suchen, Anweisungen der Behörden beachten, nächste Schritte planen
• Dauerton 1 Minute = Entwarnung
Und schließlich der Tipp: Besprechen Sie sich mit Ihrem Berater, wie Sie sich, Ihre Familie, Ihr Haus und Ihr Auto bestmöglich absichern können.