(kunid) Nur gut ein Drittel betrachtet sich als gut informiert, was Versicherungsprodukte betrifft, besagen Ergebnisse einer aktuellen Umfrage. Am bekanntesten sind Unfall-, Kfz-, Haushalts- und Krankenversicherung. Relativ schwach schneiden Pensions- und Lebensversicherungen ab. Krisen wie Corona, Krieg und Klimawandel haben die subjektive Bedeutung mancher Produkte verändert.
Es ist eine Minderheit, die sich über Versicherungsmöglichkeiten und -produkte gut informiert fühlt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die die Wiener TQS Research & Consulting durchgeführt hat.
Diesen Daten zufolge fühlen sich nur 9 % sehr gut und 27 % gut informiert, insgesamt also ein starkes Drittel. Fast die Hälfte (44 %) antwortet „teils, teils“. 12 % halten sich für weniger gut, 6 % für schlecht informiert. Das ergibt auf dieser fünfstufigen Skala einen Mittelwert von 2,79.
Personen mit Pflichtschulabschluss fühlen sich weniger gut über Versicherungsmöglichkeiten und -produkte informiert als alle anderen Gruppen, berichtet TQS.
Dies gilt außerdem für nicht berufstätige Personen im Vergleich zu Selbstständigen und Angestellten. Weiters fühlen sich Männer signifikant besser informiert als Frauen.
Bekanntheit einzelner Versicherungen
Die Studienautoren, Dieter Scharitzer und Simon Gander, haben auch erhoben, welche – der vorgelegten – Versicherungsproduktarten die Befragten zumindest dem Namen nach kennen.
Die größte Prominenz haben offenbar die Unfall- und die Kfz-Versicherung mit je 85 % an Nennungen. Werte über 80 % erreichen auch die Haushalts- und die Krankenversicherung.
Erstaunlich wenige Antworten erhalten die private Pensionsversicherung (70 %) und die Er- und Ablebensversicherung (67 %). Die fondsgebundene Lebensversicherung ist überhaupt nur 47 % ein Begriff.
Vertrautheit mit einzelnen Versicherungen
Einzelne Produkte dem Namen nach zu kennen, ist eine Sache. Was man mit diesen Namen anfangen kann, ist eine andere. Deshalb war auch die Frage zu beantworten: Wie vertraut sind die Teilnehmer mit den Produkten, die sie namentlich kennen?
Das einzige Produkt, mit dem eine – knappe – Mehrheit „sehr“ vertraut ist, ist die Kfz-Versicherung: 52 % derer, die dieses Produkt kennen, attestieren sich eine entsprechende „Vertrautheit“, weitere 45 % sagen, sie sind mit dem Produkt „eher“ vertraut.
Addiert man die Anteile der sehr und eher Vertrauten, so liegt die Haushalts- vor der Kfz-Versicherung, vor Wohnung/Eigenheim und vor Unfall. Alle Produkte in der Liste liegen über der 50-%-Marke, ausgenommen die Haustierversicherung, die knapp darunter rangiert.
Vertrautheit nach bestimmten Kriterien der Befragten
Personen mit Pflichtschulabschluss sind bezüglich aller erfragten Versicherungsprodukte weniger mit Versicherungsprodukten vertraut als alle anderen Bildungsgruppen.
Schüler und Studenten sind weniger mit Haushalts-, Kfz-, Unfall- und Rechtschutzversicherungen vertraut als die meisten anderen Berufsgruppen.
Personen mit einem Haushaltseinkommen von mehr als 5.000 Euro sind mit fondsgebundenen Lebensversicherungen vertrauter als alle anderen Einkommensgruppen.
50- bis 65-Jährige sind mit Krankenversicherungen weniger gut vertraut als 18- bis 39-Jährige.
Haushalte mit minderjährigen Kindern sind mit Krankenversicherungen vertrauter als Haushalte ohne solche.
Männer sind mit der Kfz-, der Er- und Ablebens- sowie der Rechtschutzversicherung vertrauter als Frauen.
Meistgenutzt: Haushalt und Kfz, Rechtsschutz und Unfall
Wenn eine Versicherung bekannt ist, wird sie dann auch genutzt? Die größten Anteile vereinen wieder Haushalts- und Kfz-Versicherung auf sich. 84 bzw. 79 % derer, die diese Produkte kennen, haben auch eines. Dahinter folgen Rechtsschutz- und Unfallversicherung mit je 62 %.
Wieder ziemlich abgeschlagen: die Er- und Ablebensversicherung (39 %), die fondsgebundene Lebensversicherung (29 %) und die private Pensionsversicherung (28 %). Schlusslicht ist die Haustierversicherung (22 %).
Auswirkung von Krisen auf den Stellenwert einzelner Produkte
Die Studienautoren interessierte auch, wie die Befragten die Bedeutung der einzelnen Versicherungsprodukte vor dem Hintergrund der momentanen Krisen (Corona, Ukraine, Klima) für sich persönlich einschätzen.
Bei fast allen Produkten gab eine recht klare Mehrheit an, dass sich die subjektive Bedeutung für sie dadurch nicht geändert hat. Bei der Reiseversicherung halten sich die Antworten die Waage halten: 51 % sehen keine geänderte Bedeutung, für 25 % ist sie aber gestiegen, für etwa gleich viele gesunken.
Der größte Wert an gewachsener Bedeutung ist bei der Krankenversicherung und der privaten Pensionsversicherung festzustellen. Hier gaben 30 bzw. 26 % an, dass diese Produkte für sie an Bedeutung gewonnen haben.
Daraus ist somit ersichtlich: Besprechen Sie sich mit Ihrem Berater – er findet mit Ihnen die optimale Vorsorge heraus.