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Die Spielräume für Finanzinvestitionen haben sich mitunter „erheblich“ geschmälert

(kunid) Das teilte die Nationalbank jüngst mit. Der gestiegene Konsum habe zudem das Potenzial für finanzielle Investitionen eingeschränkt; frisch gekauft wurden besonders Wertpapiere, täglich fällige Einlagen zugunsten gebundener abgebaut. An Bedeutung verloren haben in den letzten Jahren auch Altersvorsorgeprodukte.

„Erfolgreiches Sparen und Veranlagen war für private Haushalte selten so herausfordernd wie im aktuellen, von finanziellen Belastungen und geopolitischen Unsicherheiten geprägten Wirtschaftsumfeld.“ Das sagte Gottfried Haber, Vize-Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Die OeNB hat gerade Zahlen zur Entwicklung des Finanzvermögens der Österreicher veröffentlicht.

Negative reale Renditen, hohe Energie- und Lebensmittelpreise sowie das noch aus der Pandemie nachwirkende Konsumbedürfnis schmälerten die Möglichkeiten für finanzielle Veranlagungen laut OeNB „erheblich“.

Finanzvermögen nominell gestiegen, real gesunken

Nominell sank das Finanzvermögen der österreichischen Haushalte 2022 auf 822 Milliarden Euro (2021: 844 Milliarden Euro) und stieg im ersten Halbjahr 2023 wieder leicht an, auf 838 Milliarden Euro.

Real, also inflationsbereinigt, hat sich 2022 jedoch ein Minus von 10 % ergeben, im ersten Halbjahr 2023 ein Minus von 7 %.

Positiver Trend für Wertpapiere

Mit 17,5 Milliarden Euro ließen die Haushalte um rund ein Fünftel weniger in Finanzinvestitionen fließen als noch 2021 (22,3 Milliarden Euro), gegenüber 2020 (27,4 Milliarden Euro) ist es rund ein Drittel weniger.

Der laut OeNB seit rund zwei Jahren bemerkbare Trend zu verstärkten Wertpapierkäufen hat sich 2022 und im ersten Halbjahr 2023 mit Investitionen von 9,8 Milliarden Euro (+12 % gegenüber 2021) bzw. 7,2 Milliarden Euro fortgesetzt.

„Gefragt waren vor allem verzinsliche Wertpapiere, die in den vergangenen vier Quartalen (bis einschließlich Q2/23) um insgesamt 6,25 Milliarden Euro gekauft wurden, wobei inländische Titel – und hier vor allen Bankenanleihen – dominierten“, teilt die Nationalbank mit.

Ende Juni 2023 belief sich das Volumen der Wertpapiere im Besitz privater Haushalte auf 157 Milliarden Euro. Das bedeutet einen Anteil von bereits 19 % am Gesamtvermögen.

Deutliche Umschichtung von täglich zu gebunden

Im Gegensatz dazu hat sich der Einlagenaufbau 2022 mit 5,7 Milliarden Euro etwa halbiert (2021: 12,1 Milliarden Euro).

„Private Haushalte reagierten auf die Zinswende mit einer deutlichen Umschichtung von täglich fälligen Einlagen in Richtung gebundener Veranlagungsformen“, erläutert Haber.

Letztere wurden im ersten Halbjahr 2023 im Ausmaß von 10,4 Milliarden Euro aufgebaut, täglich fällige Einlagen dagegen um 9,7 Milliarden Euro reduziert.

Im Bestand machen Einlagen mit 37 % – im zweiten Quartal 309 Milliarden Euro – nach wie vor den größten Anteil aus, haben aber in der Geldvermögensbildung in den letzten Jahren an Bedeutung verloren, stellt die OeNB fest.

Altersvorsorgeprodukte haben an Bedeutung verloren

An Bedeutung verloren haben in den letzten Jahren auch Altersvorsorgeprodukte, wie die OeNB konstatiert. „Sie wurden per Saldo zumeist abgestoßen bzw. nur in geringem Ausmaß aufgebaut.“

Insbesondere das Engagement in Lebensversicherungen ist „angesichts des unattraktiven Zinsumfelds sowie der seit langem fallenden Garantiezinsen in hohem Maß zurückgefahren“ worden.

Positiv hat sich das Engagement in betriebliche Vorsorgekassen sowie bei der betrieblichen Altersvorsorge – also bei Pensionskassen, betrieblicher Kollektivversicherung und direkten Ansprüchen gegenüber Arbeitgebern – gezeigt.

In diesem Sinne: Sprechen Sie mit Ihrem Berater, um den bestmöglichen Vorsorgeschutz zu kreieren.

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