(kunid) Heuer gab es jedoch leichte Rückgänge, die Zahl der bei Unfällen getöteten Frauen stieg allerdings auf ein Zehn-Jahres-Hoch. Auch die Zahl der verletzten Kinder erhöhte sich. Erstmals ausgewiesen wurden Unfälle von Scooter-Fahrern: Hier gab es in den ersten sechs Monaten 632 Verletzte und eine getötete Person.
Die Statistik Austria hat die Zahlen zu Straßenverkehrsunfällen im ersten heurigen Halbjahr veröffentlicht. Erstmals scheinen in der Statistik Unfälle mit Scootern als eigenständige Kategorie auf.
Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden reduzierte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um 2,0 % auf 15.727. Im ersten Vorjahreshalbjahr war die Zahl der Unfälle nach den deutlichen Rückgängen in den Jahren 2020 und 2021 wieder auf Vor-Corona-Niveau zurückgekehrt.
Über alle Verkehrsarten sank die Zahl der Verletzten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 1,2 % auf 19.747. Die Zahl der bei Straßenverkehrsunfällen Getöteten ging um 6,3 % auf 179 zurück.
Hohe Zahl der E-Scooter-Unfälle
Da E-Scooter mittlerweile zum heimischen Straßenbild gehören, wurden diese nun als eigenständige Kategorie in die Straßenverkehrsunfallstatistik aufgenommen.
Insgesamt registrierte die Statistik Austria im ersten Halbjahr 679 E-Scooter-Unfälle; an jedem 23. Unfall in Österreich ist damit ein E-Scooter beteiligt gewesen. 50 % dieser Unfälle ereigneten sich in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern.
35 % der E-Scooter-Unfälle waren Alleinunfälle, fanden also ohne Beteiligung weiterer Verkehrsteilnehmer statt. Die Verunfallten sind im Durchschnitt 34 Jahre alt gewesen und zu 71 % männlich. Verletzt wurden 632 Scooter-Fahrer, eine Person wurde getötet.
Hauptursachen für Unfälle mit Scootern sind Unachtsamkeit bzw. Ablenkung. An zweiter Stelle folgen die Missachtung von Ge- bzw. Verboten, dahinter rangieren Beeinträchtigungen durch Alkohol, Drogen oder Medikamente.
Unfallursachen, Verkehrsarten und Unfallorte
Ein Fehlverhalten der beteiligten Personen ist nach Einschätzung der Polizeiorgane in 89,1 % der Fälle Hauptunfallursache gewesen, am häufigsten Unachtsamkeit oder Ablenkung (29,0 %), gefolgt von Vorrangverletzungen (25,3 %).
Beeinträchtigungen durch Alkohol, Drogen oder Medikamente sowie durch Übermüdung sind die Ursache für 10,0 % der Unfälle gewesen; fahrzeugspezifische Ursachen (0,9 %) spielen nahezu keine Rolle.
9.300 Menschen wurden bei Unfällen in Pkw verletzt, 89 starben. Weiters wurden 3.943 Fahrradfahrer (ohne Scooter) verletzt und 18 getötet. Auf Rang drei kommen Benutzer von einspurigen Krafträdern mit 2.860 Verletzten und 35 Getöteten. 1.589 Fußgänger wurden verletzt, 23 getötet.
Fast zwei Drittel aller Unfälle fanden im Ortsgebiet statt (10.268 oder 65,3 %), 5.459 oder 34,7 % auf Freilandstraßen. Auf letzteren war allerdings die Zahl der Verletzten (7.490 oder 37,9 %) und Getöteten (131 oder 73,2 %) überproportional hoch.
Viele Frauen und Kinder als Unfallopfer
57,2 % aller bei Straßenverkehrsunfällen im ersten Halbjahr Verletzten waren männlich; bei den Getöteten war der Anteil der Männer mit 66,5 % noch höher. Während aber die Zahl der getöteten Männer von 135 auf 119 sank, stieg die Anzahl getöteter Frauen von 56 auf 60.
Damit ist die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Frauen auf den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre gestiegen. Auffällig ist, dass 20 % der getöteten Frauen Fußgängerinnen waren, aber nur 9 % der getöteten Männer.
Um 1,7 % auf 1.309 angestiegen ist die Zahl der bei Straßenverkehrsunfällen verletzten unter 14-Jährigen. Dies ist der höchste Wert seit sechs Jahren. 485 Kinder wurden als Mitfahrer in Pkw verletzt, 292 als Fußgänger und 238 als Radfahrer. Zwei Kinder starben (Vorjahreshalbjahr: sechs).
In diesem Sinne: Kommen Sie gut durch den Straßenverkehr!