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So sieht das Versicherungsleben der „Best Ager“ aus

(kunid) Onlineabschlüsse hat erst ein Fünftel getätigt, die Mehrheit lehnt diesen Vertriebsweg rundweg ab. Wenn Versicherungen vorhanden sind, dann sind es tendenziell eher Sach- als Personenversicherungen.

Der Verband der österreichischen Finanz- und Versicherungsprofessionisten (Afpa) hat für 2024/25 einen Fokus auf das Thema „Altersdiskriminierung“ im Zusammenhang mit Finanzen und Versicherungen gesetzt.

Vor diesem Hintergrund hat Marketagent österreichweit 1.100 „Best Ager“ – definiert als Angehörige der Altersgruppe von 55 bis 75 Jahren – für die Afpa befragt. Beim „Afpa-Marktdialog“ hat der frühere Afpa-Obmann Johannes Muschik Ergebnisse der Umfrage vorgestellt.

Vorweg: 60,0 % der Teilnehmenden waren zum Zeitpunkt der Befragung bereits in Pension, 25,3 % voll berufstätig, 8,6 % in Teilzeit tätig. Die übrigen Teilnehmenden waren im Wesentlichen auf Arbeitssuche, im Haushalt tätig oder geringfügig beschäftigt.

Ältere sehen sich bei Kreditvergaben im Nachteil

92,2 % gaben an, Berufstätigen falle die Aufnahme eines Kredits leichter als Senioren.

Als potenzielle Gründe für eine Finanzierung im Alter nannten 35,4 % die Sanierung, Renovierung oder den Umbau einer bestehenden Immobilie, 20,5 % den Kauf einer neuen. Ähnlich viele nannten unter anderem den Kauf eines Autos (18,5 %).

Eher sach- als „personenversichert“

Was bei den Ergebnissen in puncto Versicherungen auffiel: Nichtlebensversicherungen sind häufiger anzutreffen als Personenversicherungen. Beispielsweise gaben 91,8 % an, eine Haushalts-, 73,3 % eine Rechtsschutzversicherung zu haben. Auch Kfz-Haftpflicht (80,3) und Haftpflichtversicherung (75,0) kommen auf hohe Werte.

Eine private Krankenversicherung haben dagegen nur 32,0 %, eine Pensionsversicherung 23,7 %, eine Pflegeversicherung gerade einmal 3,4 %. Vergleichsweise viele (62,5 %) gaben an, privat unfallversichert zu sein.

In einzelnen Sparten gaben auffällig viele an, an diesen auch gar kein Interesse zu haben: 70,3 % interessieren sich nicht für eine Pflegeversicherung, 68,1 % nicht für eine Pensionsversicherung, 51,1 % nicht für eine Krankenversicherung.

Immerhin 26,4 % hätten aber gerne eine Pflegeversicherung, 16,9 % eine Krankenversicherung, 8,2 % eine Pensionsversicherung.

Mehr als die Hälfte nicht an Onlineabschlüssen interessiert

Erfahrung mit Online-Versicherungsabschlüssen hat in dieser Altersgruppe bislang ein Fünftel: 18,5 % haben bereits im Internet abgeschlossen und würden es auch wieder tun. Weitere 1,2 % haben dies ebenfalls schon getan, würden es aber in Zukunft nicht mehr tun.

23,5 % haben zwar noch nicht online Deckung eingekauft, können es sich aber vorstellen. Die Mehrheit (56,7 %) hat noch nicht – und will auch nicht.

Information vorwiegend direkt vom Versicherer oder Vermittler

Wo informieren sich die Best Ager, wenn sie eine neue Versicherung abschließen wollen? Hauptinformationsquelle ist für 52,1 % unmittelbar das Versicherungsunternehmen, für 41,2 % ein Versicherungsmakler oder -agent.

28,9 % zapfen ihr persönliches Umfeld – Familie, Freunde, Bekannte – an. Ein Viertel (24,1 %) steuert Vergleichsplattformen an. Auf den Websites der Versicherer informieren sich 17,6 %, ähnliche viele (16,9 %) begeben sich auf „allgemeine“ Internet-Recherche.

Eher klein ist der Anteil derer, die die Bank als Informationsquelle angeben (12,6 %).

„Maßschneiderei“ und persönliche Beratung wichtige Abschlusskriterien

Was ist den Befragten beim Abschluss einer Versicherung wichtig? In erster Linie, ein „maßgeschneidertes Produkt“ zu bekommen, das die persönlichen Bedürfnisse trifft. Auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 4 (überhaupt nicht wichtig) erzielte dieses Kriterium einen Mittelwert von 1,4.

Auf einen Mittelwert von 1,4 kam auch die „persönliche Beratung“, gefolgt von einem „großen Leistungsumfang (1,5), einem „langjährigen Vertrauensverhältnis“ zur Kontaktperson (1,6) und einem „günstigen Produkt“ (1,7).

Nicht ganz so wichtig ist, dass es sich um eine bekannte Versicherung handelt (2,0), auch der Empfehlung aus dem persönlichen Umfeld wird nur eher „mittlerer“ Stellenwert eingeräumt (2,2).

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