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Corona hat die uns bedrohenden Risiken geändert

(kunid) Zwar hat die verringerte Mobilität während der Ausgangsbeschränkungen zu einem Rückgang der Verkehrstoten und der Wohnungseinbrüche geführt. Aber: Mehr als die Hälfte aller Unfälle in diesem Zeitraum waren Haushaltsunfälle, vor allem Senioren haben ein höheres Risiko.

Corona und der Shutdown haben für neue Risiken gesorgt: So hat die Corona-Krise neben den gesundheitlichen Folgen auch Auswirkungen auf viele Bereiche unseres Lebens, stellt das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) fest. Die veränderten Lebensumstände haben für neue Risiken gesorgt und alte bleiben daneben weiter aktuell.

Covid-19 beeinflusst unmittelbar das Unfallgeschehen in den Lebensbereichen Verkehr und Mobilität, Sport und Haushalt sowie Schadenereignisse in den Bereichen Eigentum und Kriminalität.

In diesem Zusammenhang warnt das KFV vor einer „einseitigen Risikobetrachtung“: Mit Corona einhergehende Kollateralrisiken werden oftmals unterschätzt.

Straßenverkehr: andere Gefahrenentwicklungen

Massiv reduziert hat sich das Verkehrsaufkommen während der Corona-Krise. Zwischen Mitte März und Ende April kam es in Österreich zu einem Rückgang um rund 60 %. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Unfallrisiken gegeben hätte.

So ist während des Lockdowns der Anteil der Geschwindigkeits-Überschreiter ähnlich hoch wie vor Corona gewesen. Der Anteil jener, die die zugelassene Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet um mehr als 30 km/h überschritten haben, stieg allerdings auf das Dreifache.

Die Zahl der Verkehrstoten sank in den ersten vier Monaten um 7,7 % auf 96; während des Lockdowns von Mitte März bis Ende April betrug der Rückgang sogar 33,3 %: von 54 im Jahr 2019 auf 36 heuer. In Relation zur Fahrleistung bedeutet dies aber relativ gesehen leider eine Steigerung.

Laut Anzeigenstatistik sind in diesem Zeitraum überproportional viele Lenker aufgrund von Geschwindigkeitsdelikten und Drogen am Steuer bestraft worden. Zudem hat die Anhaltebereitschaft vor Schutzwegen im Vergleich zu 2019 um 7 % abgenommen.

Risiken haben sich verlagert

Zwar sind die Österreicher insbesondere zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen bei Haushalts- und Sportaktivitäten vorsichtiger gewesen. Die starke Zunahme von Haushalts-, Garten- und Heimwerkertätigkeiten hat aber zu besonders schweren Unfällen in diesen Bereichen geführt.

Laut einer für Österreich repräsentativen KFV-Studie waren während der Ausgangsbeschränkungen 52 % aller Unfälle Haushaltsunfälle. 7,5 % der Teilnehmer geben an, dass ihnen oder einem Familienmitglied in dieser Zeit ein Unfall passiert ist; dies entspricht rund 200.000 Personen.

Eine Zunahme ortet das KFV bei sturzbedingten Verletzungen von Senioren und bei schweren Heimwerkerunfällen insbesondere nach Öffnung der Baumärkte. Dazu kam eine hohe Zahl an Radunfällen, insbesondere gab es schwere E-Bike-Unfälle bei Über-60-Jährigen.

In den Ambulanzen ist in diesem Zeitraum ein Rückgang der Verletzten um geschätzt 40 bis 60 % verzeichnet worden. Zu berücksichtigen ist aber, dass es während der Ausgangsbeschränkungen eine sehr hohe Hemmschwelle gegeben hat (und gibt), in ein Krankenhaus zu gehen.

Weniger Einbrüche, dafür mehr Cybercrime

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist von Mitte März bis Anfang Mai österreichweit um 68 % auf 157 zurückgegangen.

Dagegen ist die Corona-Pandemie mit Millionen von Menschen im Home-Office für Cyberkriminelle wie „Ostern und Weihnachten zugleich“ gewesen: Die Zahl der angezeigten Betrugsdelikte im Internet ist in dieser Zeit um 27,4 % auf 1.110 gestiegen.

Massiv zugenommen haben auch widerrechtliche Zugriffe auf Computersysteme (+72 %), der Missbrauch von Computerprogrammen oder Zugangsdaten (+207 %) sowie betrügerischer Datenverarbeitungsmissbrauch (+97 %).

Klar ist somit, dass auch in Zukunft viele bekannte, klassische Risiken nicht aus unserem Alltag verschwinden werden. So hat es während der Krise auch eine Zunahme der Brandtoten in privaten Haushalten sowie eine deutlich höhere Zahl von Waldbränden in Österreich gegeben. In diesem Sinne also: Bleiben Sie gesund – und passen Sie gut auf sich auf! Besprechen Sie sich auch mit Ihrem Berater, um „wirklich auf der sicheren Seite zu sein“.

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