(kunid) Auch bei Lebensversicherungen und Pensionsvorsorgen wollen die Österreicher in den nächsten zwölf Monaten sparen. Jene, die Anlagen planen, wollen dafür aber mehr Geld zur Seite legen.
Für ihre vierteljährliche Spar- und Kreditprognose hat die Erste Bank tausend Österreicher in Form einer Hybridstichprobe aus telefonischen und Online-Interviews befragen lassen: Themen waren unter anderem die Ermittlung der geplanten Spar- und Anlageformen, die Höhe der geplanten Geldsummen für Anlage- und Sparformen sowie Fragen zu größeren Anschaffungen und zum Urlaubsbudget für das heurige Jahr.
Deutliche Auswirkungen haben die hohen Teuerungsraten, so die Erste Bank. Die Österreicher sparen nicht nur bei der Urlaubsplanung und bei größeren Anschaffungen, auch das Sparverhalten insgesamt ist betroffen.
Sparbuch bleibt Favorit der Österreicher
Hatten vor einem Jahr noch 18 % der Befragten erklärt, in den nächsten zwölf Monaten überhaupt keine Geldanlage zu planen, so stieg dieser Anteil nun auf 21 %.
Gefragteste Anlageformen sind nach wie vor Sparbücher bzw. Sparkarten sowie der Bausparvertrag. Nachdem deren Beliebtheit im dritten Vorjahresquartal auf einen zwischenzeitlichen Tiefpunkt gesunken war, planen nun wieder mehr Befragte, ihr Geld so anzulegen.
So geben nun 55 % an, in den nächsten zwölf Monaten Geld auf ein Sparbuch oder eine Sparkarte einzuzahlen (Q1/2022: 56 %). 37 % geben an, einen Bausparvertrag zu nutzen; vor einem Jahr waren es 39 % gewesen.
Leichte Rückgänge für Lebensversicherungen
Durchwegs leichte Rückgänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum weist die Studie auch für alle anderen Anlageformen aus. Lebensversicherungen kommen nun auf 30 % (Vorjahr: 31 %), ebenfalls 30 % der Befragten planen Pensionsvorsorgen (Vorjahr: 32 %).
Lebensversicherungen haben damit aber seit dem Fünf-Jahres-Tiefstwert von 27 % im vierten Quartal 2022 wieder an Attraktivität gewonnen; vom Höchstwert von 38 % im dritten Quartal 2018 sind sie allerdings noch weit entfernt.
Deutlich weniger Österreicher planen nun, in Wertpapiere zu investieren. Insgesamt wollen 33 % Geld für Fonds, Aktien und/oder Anleihen ausgeben (Mehrfachnennungen möglich). Im ersten Quartal 2022 waren es noch 38 %, im vierten Quartal des Vorjahres 32 %.
Vor allem Aktien haben zuletzt an Attraktivität verloren: Nur 19 % der Befragten planen den Kauf von Aktien, das sind um fünf Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Anleihen blieben mit 12 % stabil, bei Fonds kam es zu einem kleinen Rückgang von 27 auf 25 %.
Wer wieviel anlegen will
79 % aller Befragten planen irgendeine Form der Geldanlage. Deutliche Unterschiede ortet die Studie dabei nach demografischen Gesichtspunkten. So planen 85 % der Männer aber nur 73 % der Frauen eine Geldanlage in den nächsten zwölf Monaten.
Überdurchschnittliche Werte weist die Studie auch für 30- bis 49-Jährige (85 %), Personen mit Matura oder Universitätsabschluss (86 %), Berufstätige (85 %) sowie Menschen mit einem Einkommen von mehr als 2.000 Euro (85 %) aus.
Auf der anderen Seite sind es nur 74 % der Über-50-jährigen, 69 % der Menschen mit Pflichtschulabschluss, 71 % der nicht Berufstätigen und 68 % jener, die weniger als 2.000 Euro zur Verfügung haben, die im kommenden Jahr Geld zur Seite legen wollen.
Durchschnittlich sind laut Studie Veranlagungen von 5.500 Euro vorgesehen (Q1/2022: 4.400 Euro, Vorquartal: 7.200 Euro).
Wie auch immer: Besprechen Sie sich mit Ihrem Berater – er findet gemeinsam mit Ihnen den optimalen Vorsorge-Weg.