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Österreich liegt bei Finanzbildung im internationalen Spitzenfeld

(kunid) Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) veröffentlichte die Ergebnisse der dritten Erhebungswelle des Österreichteils zum International Survey of Adult Financial Literacy (ISAFL), einer weltweiten Erhebung der OECD zur Finanzbildung. Im internationalen Vergleich liegt Österreich sowohl bei der Finanzbildung als auch beim finanziellen Wohlbefinden im Spitzenfeld.

Österreich hat im Jahr 2021 die nationale Finanzbildungsstrategie ins Leben gerufen, die ein koordiniertes Vorgehen zwischen öffentlichen und privaten Institutionen zur Stärkung des finanziellen Wohlbefindens der Bevölkerung anstrebt.

Regelmäßige Erhebungen des Finanzbildungsniveaus können zu solchen evidenzbasierten Strategien maßgeblich beitragen.

Eine der weltweit größten und regelmäßig wiederkehrenden Erhebungen dieser Art ist der International Survey of Adult Financial Literacy (ISAFL) der OECD. Teil dieser Umfrage ist der von der OeNB in Auftrag gegebene Austrian Survey of Financial Literacy (ASFL).

Dieser bietet – in Kombination mit der OECD-Umfrage – die einzigartige Möglichkeit, Finanzbildung und verwandte Konzepte zu messen und international zu vergleichen.

Österreich im Spitzenfeld bei Finanzbildung

Finanzbildung (Financial Literacy) setzt sich nach Definition des International Network on Financial Education (INFE) der OECD aus Finanzwissen, finanziellem Verhalten und finanziellen Einstellungen zusammen.

Unter den 40 an der ISAFL teilnehmenden Ländern landet Österreich auf dem zweiten Platz hinter Deutschland. Im Vergleich zur letzten Erhebung aus dem Jahr 2019 zeigt sich zudem verbessertes Finanzwissen, das sich auf intensivierte Finanzbildungsmaßnahmen u.a. der OeNB sowie auf die mediale Präsenz wirtschaftlicher Themen zurückführen lassen könnte.

Die größten Schwierigkeiten im Finanzwissen haben Befragte mit Fragen zur Risikodiversifizierung und zum Zinseszins, also jenen Prinzipien, die vor allem für das Investieren von Bedeutung sind.

Ambivalente Ergebnisse

Im finanziellen Verhalten und den finanziellen Einstellungen zeigen sich die Befragten im Durchschnitt sorgfältig im alltäglichen Umgang mit Geld und geben häufig an, aktiv Geld zu sparen.

Jedoch setzt sich nur rund die Hälfte der Personen in Österreich finanzielle Ziele und denkt in finanziellen Fragen langfristig.

Beim Finanzwissen lässt sich ein ausgeprägter Gender Gap feststellen: Vor allem junge Frauen schneiden hier schlechter ab als ihre männlichen Altersgenossen.

Hohes finanzielles Wohlbefinden im internationalen Vergleich

Finanzielles Wohlbefinden (Financial Well-Being) ist für die OECD/INFE das oberste Ziel der Finanzbildung. Es umfasst eine objektive Dimension, die das finanzielle Auskommen beinhaltet, sowie eine subjektive Dimension, die Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Situation betrifft.

Unter 38 Ländern belegt Österreich in dieser Kategorie wiederum den zweiten Platz hinter Deutschland. Jeweils mehr als drei Viertel der Befragten gaben an, ihre Lebenshaltungskosten nachhaltig decken und eine unerwartete Ausgabe bewältigen zu können.

Im subjektiven Wohlbefinden sieht jedoch nur etwa die Hälfte der Befragten ausreichend finanziellen Spielraum zur Erfüllung eigener Wünsche.

Insgesamt zeigt sich ein ausgeprägt positiver Zusammenhang zwischen Finanzbildung und finanziellem Wohlbefinden, der jedoch je nach verfügbarem Haushaltseinkommen variiert: Personen mit geringem Einkommen scheinen stärker von einem soliden täglichen Umgang mit Geld zu profitieren und weniger vom Wissen um abstrakte finanzielle Konzepte.

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