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So lassen sich Cyberrisken versichern

(kunid) Dennoch ist aus Expertenkreisen Zuversicht zu hören, dass Cyberrisiken auch in Zukunft versicherbar sind. Welche Cyberrisiken sind also künftig versicherbar?

Gemäß Rene Besenbäck, Head of Sales bei Wefox Österreich, werden insbesondere Eigenschaden-Komponenten – Forensik und Wiederherstellung – sowie Haftpflicht- und Betriebsunterbrechungskomponenten nach wie vor versicherbar bleiben.

„Wenn man den jüngsten Diskussionen zu Künstlicher Intelligenz (KI) ein wenig gefolgt ist, lässt sich erahnen, dass sich natürlich auch die Cyberkriminalität verändern wird“, meint Besenbäck. „Ob und wie der Markt reagiert, wird sich weisen.“

Investorenblicke auf die Cyberversicherung

Für den Risikomanagementexperten Helmut Tenschert hängt die Antwort auf die Frage nach der künftigen Versicherbarkeit „entscheidend von der Entwicklung der Schadenszahlen“ ab.

„In puncto Versicherbarkeit werden die Risiken Kumul und Ransomware am stärksten diskutiert“, sagt Joe Kaltschmid, Geschäftsführer des Versicherungsmakler-Unternehmens Infinco. „Aus unserer Sicht bleiben Cyberrisiken versicherbar. Denn es drängen viele Investoren in den Versicherungsbereich, weil es immer noch schwieriger wird, für zu viel Kapital eine entsprechende Rendite zu erreichen.“

Neue Technologien und Entwicklungen werden Chancen und Herausforderungen mit sich bringen, meint Natascha Jäger, CEO Austria der Cogitanda.

Modell Allgefahrendeckung

Benjamin Schilling vom Underwriting Cyberrisk verweist auf das bestehende Bedingungswerk des Unternehmens. Dabei handle es sich um eine Allgefahr-Deckung mit konkret benannten Ausschlüssen. Grundsätzlich seien auch neu auftretende Risiken mitversichert, solange diese nicht explizit ausgeschlossen sind, erklärt Schilling.

Eine Sparte in Entwicklung

Hat sich das Cyberversicherungsangebot in jüngster Zeit verändert? Sind Veränderungen zu erwarten?

„Wie in jeder sich erst noch entwickelnden Sparte, gibt es über die Zeit Änderungen hinsichtlich des Marktangebots und der daran teilnehmenden Akteure“, stellt Jäger fest. „Aus unserer Sicht werden sich jene Anbieter langfristig durchsetzen, welche das Thema Cyber in seiner Gesamtheit beherrschen und es schaffen, ihre Kunden nachhaltig auf ein angemessenes Sicherheitsniveau zu begleiten.“

Viele Änderungen in den letzten zwei Jahren

„Wenn man an die Anfänge in den Jahren 2015/16 zurückdenkt“, resümiert Besenbäck, sei die rasante Veränderung der Risikolandschaft nicht von der Hand zu weisen. „Damals war es beinahe undenkbar, Betriebsunterbrechungen in der Cybersparte zu decken, weil eine solche Deckung beispielsweise in der Maschinenbruchversicherung gegeben war.“

Auch die letzten zwei Jahre habe es „vielerlei Klarstellungen, Ergänzung von Ausschlüssen und – ganz wichtig – eine massive Reduktion von Kapazitäten in den Versicherungssummen“ (Limits) gegeben.

Dies liege aber nicht unbedingt am Schadensbild, „eher noch am unsicheren Risikobild“. Spätestens mit Beginn der Covid-Krise sei es zu einer Transformation zu einem „voll digitalen Zeitalter“ gekommen, mit, aus Sicht des Versicherers, entsprechenden Folgen für die Unsicherheit der Risikoeinschätzung. „Dem zollt natürlich der ganze Markt Tribut.“

Cyberportfolio-Sanierungen

Das Cyberversicherungsangebot ist gerade erst dabei, sich zu verändern, sagt Kaltschmid. Er sieht mehrere Risikoträger in den österreichischen Markt drängen und erwartet eine Entspannung für den Fall, dass die Anbieter auf dem Markt erfolgreich sind.

„Insgesamt“, fährt Kaltschmid fort, „sehen wir, dass Versicherer, die Cyber nachhaltig betreiben wollen, wieder etwas aktiver ins Risiko gehen. Wir sehen derzeit keine Knappheit des Angebots.“

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