(kunid) Ein Vorjahresvergleich der Angebotsmieten von Singlewohnungen (bis 40 Quadratmeter) in Hochschulstädten zeigt: In 11 von 12 untersuchten Hochschulstädten sind die Gesamtmieten von 2021 auf 2022 gestiegen. Mieten verschlingen einen großen Teil der Studienbeihilfe – in der Spitze 80 %.
Studieren wird zu einer immer größeren finanziellen Belastung: Die Inflation ist hoch, die Energiekosten steigen und auch die Mieten klettern nach oben. In 11 von 12 Hochschulstädten sind die Gesamtmieten von Singlewohnungen von 2021 auf 2022 gestiegen.
In der Spitze verteuerten sich die Mieten sogar um 9 % innerhalb eines Jahres. Das zeigt eine Studie von immowelt.at, in der Angebotsmieten von Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern in 12 ausgewählten Universitätsstädten untersucht wurden.
Wie viel Studierende für eine kleine Wohnung ausgeben müssen, hängt stark von der Stadt ab. In den beliebten Großstädten wie Innsbruck, Salzburg oder Wien ist Wohnen dementsprechend teurer. In kleineren Hochschulstädten wie Steyr oder Leoben können Studierende hingegen viel Geld bei der Miete sparen.
Anstieg von 6 %: Innsbruck am teuersten
Am teuersten wohnen Studierende im Westen Österreichs. Besonders beliebt ist Innsbruck – immerhin rund jeder 5. Einwohner studiert –, was sich bei den Preisen bemerkbar macht.
Innerhalb eines Jahres verteuerten sich die Angebotsmieten um 6 %. Eine kleine Wohnung mit bis zu 40 Quadratmeter kostet inzwischen 680 Euro, vor einem Jahr waren es noch 640 Euro.
Dahinter folgt Dornbirn auf Platz 2 der teuersten Hochschulstädte. Wer in Vorarlberg studieren möchte, muss mit Gesamtmieten von 630 Euro kalkulieren. Auch in Dornbirn haben sich die Preise spürbar verteuert: von 2021 auf 2022 um 5 %.
Wien, Salzburg und Graz
Den gleichen prozentualen Anstieg weisen auch Salzburg und Wien auf. Die Angebotsmieten liegen ebenfalls eng beieinander: In der Mozartstadt müssen Studierende 610 Euro für Singlewohnungen zahlen.
In der Bundeshauptstadt kostet eine Garcionerre 580 Euro, was Platz 4 unter den untersuchten Städten ausmacht. In Wien ist nicht nur das Studienangebot besonders groß, auch die Anzahl an Studierenden übertrifft alle anderen Städte. Aktuell sind rund 200.000 Menschen an einer der vielen Hochschulen eingeschrieben. Das sorgt auch auf dem Wohnungsmarkt für einen großen Druck – gerade bei den studententauglichen Wohnungen.
Ähnlich sieht es auch in Graz aus. Die Mieten der zweitgrößten Stadt Österreichs befinden sich mit 450 Euro im Median zwar noch im Mittelfeld, doch auch in der steirischen Großstadt zogen die Preise zuletzt um 5 % an.
Stärkster Anstieg in Steyr – Stagnation in Linz
Aufgrund der hohen Mieten in den Großstädten rücken zunehmend kleinere Hochschulstädte in den Fokus von Suchenden. In der Folge steigen auch dort die Preise. Den stärksten prozentualen Anstieg weist mit Steyr die gleichzeitig günstigste Stadt der Analyse auf. Trotz Verteuerung um 9 % kosten Studentenwohnungen in der oberösterreichischen Gemeinde mit 360 Euro am wenigsten. Nur in Leoben (380 Euro; +6 %) sind die Mieten ähnlich preiswert, wobei sie zuletzt aber ebenfalls spürbar nach oben geklettert sind.
Die einzige Hochschulstadt, in der die Mieten stabil geblieben sind, ist Linz. Das Preisniveau in der oberösterreichischen Großstadt blieb im vergangenen Jahr konstant bei 450 Euro und damit im Mittelfeld der Preisskala.
Mieten verschlingen bis zu 80 % der Studienbeihilfe
Um Studenten finanziell unter die Arme zu greifen, gibt es die staatliche Studienbeihilfe. Doch die hohen Mieten verschlingen selbst vom Höchstsatz (ohne Kind, ohne Behinderung), der aktuell bei 855 Euro pro Monat liegt, einen großen Teil.
In Innsbruck gehen sogar 80 % des Maximalsatzes alleine für die Gesamtmiete weg. Für die steigenden Lebenshaltungskosten bleibt dann nicht mehr viel Geld übrig. Hinzu kommt, dass viele Studierende in der Praxis deutlich weniger Zuschuss bekommen, da dieser an gewisse Voraussetzungen wie Altersgrenzen geknüpft ist.
Fast drei Viertel (74 %) der Beihilfe müssen angehende Akademiker in Dornbirn fürs Wohnen aufbringen. Und auch in Salzburg (71 %) und Wien (68 %) bleibt nach Abzug der Miete nicht mehr viel Restgeld.
Etwas besser sieht es hingegen in den preiswertesten Städten aus: In Villach (48 %), Leoben (44 %) und Steyr (42 %) können Studierende mehr als die Hälfte vom Höchstsatz der Studienbeihilfe anderweitig verplanen.