(kunid) Zuwanderung, positiver Geburtensaldo und Alterung haben die Bevölkerung per Anfang 2020 auf 8,90 Millionen wachsen lassen, meldet die Statistik Austria. Unter den Altersgruppen ist jene der ab 65-Jährigen besonders stark gewachsen.
In der Schule wird diese Frage in jeder Generation anders beantwortet: Wie viele Menschen leben eigentlich in Österreich?
Dazu gibt es jetzt aktuelle Zahlen von der Statistik Austria: So lebten zu Jahresbeginn 2020 exakt 8.901.064 Menschen Österreich, das ist um 0,48 % mehr als ein Jahr zuvor. Also: Bald leben neun Millionen Menschen in Österreich.
Das Bevölkerungswachstum fiel 2019 zudem etwas höher aus als 2018 (+0,41 %).
Was können wir noch aus den aktuellen Daten der Statistik Austria erfahren?
Zuwanderung, positive Geburtenbilanz und Alterung
Grund des Wachstums ist in erster Linie die Zuwanderung, sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas: „Ganze 96 % des Bevölkerungsanstiegs sind darauf zurückzuführen.“
Im Vorjahr sind 40.613 Personen mehr nach Österreich gezogen, als das Land verlassen haben.
Ein weiterer Grund ist die positive Geburtenbilanz, führt Thomas aus: 2019 wurden 1.566 Personen mehr geboren, als verstorben sind.
Österreich wird zugleich aber auch immer älter, denn die Bevölkerungsgruppe 65+ ist die am stärksten wachsende. Anfang 2020 gab es im Jahresvergleich 25.068 Personen mehr im Pensionsalter – das ist ein Zuwachs von 1,5 %.
Plus bei Jugend und Haupterwerbsalter, besonders bei 65 plus
Betrachtet man die drei großen Altersgruppen (jünger als 20 Jahre, 20 bis 64 Jahre sowie 65 plus), so weisen nach absoluten Zahlen alle drei Steigerungen auf.
Die jüngste Gruppe wuchs um 0,19 % auf 1,72 Millionen Mitglieder, die mittlere um 0,26 % auf 5,49 Millionen. Den mit Abstand größten Zuwachs gab es bei den Älteren, nämlich um 1,50 % auf 1,69 Millionen.
Insgesamt 1.193 Menschen (174 Männer und 1.019 Frauen) waren am 1. Jänner 2020 mindestens 100 Jahre alt. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der 100- und Mehrjährigen um 187 Personen, berichten die Statistiker weiter.
Altersgruppen unter 20 und über 65 jetzt fast gleich groß
Das heißt: Der Anteil der unter 20-Jährigen schrumpfte weiter, per Jahresbeginn auf 19,33 % der Bevölkerung Österreichs (dieser Rückgang setzt sich in den letzten Jahren durch – 2019: 19,4; 2018: 19,5; 2017: 19,6).
Umgekehrt wuchs der Anteil der Gruppe 65 plus weiter. Mit 19,03 % ist er jetzt fast gleich groß wie jener der unter 20-Jährigen (hier der gegenläufige Trend: 2019: 18,8; 2018: 18,7; 2017: 18,5).
Im Haupterwerbsalter (20 bis 64 Jahre) befanden sich demzufolge 61,64 % der Bevölkerung.
Stärkstes Wachstum in Wien und Vorarlberg
Die Bundesländer mit dem stärksten Wachstum waren Wien und Vorarlberg. Beide verzeichnen ein Plus von 0,72 %. Das Ländle kratzt damit am 400.000er, und die Bundeshauptstadt hat jetzt mehr als 1,9 Millionen Einwohner.
Rückgänge gab es in keinem Bundesland. Nur geringes Wachstum gab es aber in Kärnten, wo die Bevölkerung um 0,06 % wuchs.
Eine Zunahme unter dem Bundesschnitt weisen die Daten außerdem für die Steiermark, das Burgenland, Tirol und Niederösterreich aus.
66 Bezirke verzeichnen Wachstum
Gliedert man das Bundesgebiet statistisch weiter auf, so ist in 66 politischen Bezirken ein Wachstum auszumachen, am stärksten in Rust am See (+2,06 %), Bruck an der Leitha (+1,69 %), sowie in den Städten Eisenstadt (+1,22 %), Wiener Neustadt (+1,21 %) und Wels (+1,20 %).
Für 28 Bezirke meldet die Statistik Austria hingegen Rückgänge. Die stärksten Abnahmen hat es in Hermagor (–0,93 %), Waidhofen an der Thaya (–0,80 %), St. Veit an der Glan (–0,68 %), Lilienfeld (–0,61 %) und Leoben (–0,60 %) gegeben.