(kunid) Vertieftes Wissen zu Kfz-Assistenzsystemen ist aber durchaus gefragt, unter anderem auch in Bezug auf Versicherungs- und Haftungsfragen. Das Interesse an den technischen Hilfsmitteln ist ebenfalls vorhanden: Mehr als die Hälfte legt beim Pkw-Kauf Wert auf deren Vorhandensein.
In rund zwei Monaten tritt eine Reihe neuer Vorschriften für die Ausstattung neu typisierter Fahrzeuge in Kraft. Sie betreffen die Ausstattung mit weiteren Fahrerassistenzsystemen.
„Das Potenzial von Fahrerassistenzsystemen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ist groß“, sagt in diesem Zusammenhang Mario Watz, Obmann der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA).
Demnach können bis zu 50 % der Pkw-Unfälle und bis zu 22 % der Lkw-Unfälle durch Fahrerassistenzsysteme positiv beeinflusst werden.
40 % fühlen sich unzureichend informiert
Das Wissen rund um Fahrerassistenzsysteme ist allerdings noch ausbaufähig, besagen Ergebnisse einer Umfrage, die das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) aktuell unter mehr als 2.700 Personen durchgeführt hat.
„Etwa 40 % der von uns Befragten fühlen sich bezüglich der Handhabung der Assistenzsysteme nicht ausreichend informiert“, berichtet KFV-Direktor Othmar Thann und betont, dass es wichtig sei, der Bevölkerung die erforderlichen Informationen zu vermitteln. Nur so kann die Chance, die Fahrerassistenzsysteme für die Verkehrssicherheit bieten, optimal genutzt werden.
Trotz Informationsdefizits ist eine Mehrheit den technischen Hilfen durchaus zugetan: Bei einer Pkw-Neuanschaffung legt mehr als die Hälfte Wert auf Assistenzsysteme.
Das größte Interesse gibt es dabei am Einparkassistenten, dem Tempomaten und dem Spurhalteassistenten.
Hälfte möchte mehr Information zu Versicherung und Haftung
Allgemein zeigte die Befragung erneut den Wunsch der Bevölkerung nach mehr Informationen zu den Fahrerassistenzsystemen in verschiedensten Bereich auf.
50 % wünschen sich mehr Information zu Versicherungs- und Haftungsfragen. 47 % möchten mehr über Gefahren bei falscher Handhabung wissen, 44 % über technische Grenzen, 43 % über rechtliche Fragestellungen.
Am besten informiert zeigten sich die Befragten über den Geschwindigkeitsregler (Tempomat) und über den Einparkassistenten.
Bekanntheits- größer als Nutzungsgrad
Was die Umfrage auch gezeigt hat: Die Bekanntheit der gelisteten Fahrerassistenzsysteme ist größer als deren Nutzung.
Bekanntestes und bewusst meistgenutztes System ist der Tempomat.
Und: In Bezug auf Personenschäden und speziell bei Unfällen mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern versprechen sich die Befragten vom automatischen Notbremsassistenten, dem Totwinkelassistenten und dem Nachtsichtassistenten die größte unfallvermeidende Wirkung.
Informationstour und -website
Um das Wissensniveau zu heben, gehen KFV und AUVA nun gemeinsam auf Tour und wollen „mittels eindrucksvoller Bremstests und eines Training-Cars mit VR-Fahrsimulator“ zeigen, wie groß das Unfallreduktionspotenzial von Assistenzsystemen ist.