(kunid) Jeder sechste Österreicher kann laut einer neuen Durchblicker-Umfrage seine Fixkosten nicht mehr aus dem Einkommen bedienen. Die Mehrheit in dieser Gruppe hat nach eigenen Angaben bereits ihre Kosten „versucht, zu optimieren“.
Viele Österreicher spüren es jetzt besonders in der Geldbörse. Aus bekannten Gründen müssen wir alle „unsere sieben Sachen“ zusammenhalten.
Die Plattform Durchblicker wollte es genau wissen – und hat Privathaushalte zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf deren Finanzsituation befragt.
Über ein Drittel erlitt die letzten zwölf Monate Einkommenseinbußen
Viele Haushalte sind nach wie vor finanziell stark unter Druck: Seit Jahresbeginn hat sich die Lage wieder verschärft.
Laut der Umfrage hat sich das Einkommen bei 38 % der Haushalte in den letzten zwölf Monaten reduziert. Im April 2020 hatten dies 43 % angegeben, im Oktober 36 %.
Besonders stark von Einbußen betroffen gewesen sind mit 53 % jene Haushalte, deren Einkommen aus selbstständiger Erwerbstätigkeit stammt.
Regional betrachtet, sind im Burgenland (52 %), in Salzburg (51 %) und in Tirol (45 %) besonders viele Haushalte von Einbußen betroffen.
Es hat keine Erholung eingesetzt
„Mit der dritten Auflage unserer Studie festigt sich das Bild. Der große Einschnitt bei den Haushaltseinkommen erfolgte zwar bereits im Zuge des ersten Lockdowns von März bis Mai 2020, eine Erholung hat seither aber nicht eingesetzt“, folgert Durchblicker-Geschäftsführer Reinhold Baudisch.
Einbußen beträchtlich
Im Gegenteil nahmen im Februar dieses Jahres 45 % der betroffenen Haushalte eine weitere Reduktion wahr, im Jänner 2021 sogar knapp jeder Zweite.
Die Einbußen sind beträchtlich: „Im Schnitt haben Haushalte monatlich um 639 Euro weniger zur Verfügung. Wird das Einkommen durch selbstständige Arbeit erwirtschaftet, erhöht sich dieses Minus sogar auf 991 Euro.
In 49 % der Haushalte ist der Übergang in die Kurzarbeit Grund für den Einkommensrückgang. 22 % nannten Kündigung als Ursache, 16 % einen Umsatzrückgang bei selbstständiger Arbeit.
Ein Sechstel der Betroffenen kann Fixkosten nicht aus Einkommen decken
Infolgedessen sieht sich ein Sechstel (17 %) der von Finanzeinbußen betroffenen Haushalte aktuell nicht in der Lage, die Fixkosten mit dem reduzierten Einkommen zu decken. Im Oktober lag dieser Anteil bei 4 %.
Hier schlägt das Einkommensminus besonders stark durch, da das laufende Einkommen in 95 % der Haushalte Mittel der Wahl bei der Deckung von Fixkosten ist.
Ein Gutteil hat bereits reagiert
Um ihren finanziellen Spielraum zu erhöhen, müssen die Haushalte handeln!
Rund zwei Drittel (64 %) derer, die angaben, ihre Fixkosten nicht decken zu können, haben laut Umfrage bereits reagiert, ihre Fixkosten also optimiert bzw. reduziert. Für Familienhaushalte mit Kindern gilt das sogar zu 71 %.
Im Oktober war der Anteil der „Optimierer“ mit 13 % noch deutlich niedriger gewesen.
Einsparungen oft bei Mobilfunk
Wenn Fixkosten reduziert werden, wie viele legen wo Hand an? Ein vorrangiger Kandidat für Einsparungen ist der Mobilfunk.
67 % sagten, in diesem Bereich Kosten gesenkt zu haben.
Jeweils etwa die Hälfte spricht von Ausgabensenkungen bei Home-Internet und Strom.
Trotz Optimierung häufig teils Konsumverzicht nötig
Trotz Optimierungsschritten sieht sich jedoch der überwiegende Anteil der von Einkommenseinbußen betroffenen Haushalte (76 %) gezwungen, auf Konsum teilweise zu verzichten, so ein Umfrage-Ergebnis.
Und: 37 % der Haushalte, die ihre Fixkosten noch nicht optimiert haben, gaben als Grund dafür an, dass sie glauben, die Ersparnis würde nicht sehr hoch ausfallen.